Wir haben das Jahr 2030
Schreibprojekt der 10. Klasse:
Wir haben das Jahr 2030 und wir blicken zurück auf das Jahr 2020
Heute bin ich längst erwachsen und bin bei der Stadt angestellt. Manchmal denke ich zurück, als ich noch jugendlich war, ins Jahr 2020. Damals hatte ich meinen Förderschulabschluss fertig gemacht.
Nach den Sommerferien ging ich auf die Blindenschule in Hannover. Das war eine ganz unbekannte Situation, denn ich kannte keinen meiner Mitschülerinnen und Mitschüler und auch die Lehrkräfte nicht. Ich konnte mich anfangs nicht so gut orientieren, aber mit der Zeit lernte ich meine neue Umgebung besser kennen und bald kannte ich mich besser aus. Langsam lernte ich auch meine neuen Mitschülerinnen und Mitschüler kennen. Nach einiger Zeit habe ich mich sogar getraut bestimmte Lehrkräfte mit ihren Namen anzusprechen. Die Fächer Englisch und Deutsch fielen mir meistens leicht, nur Mathe und Politik waren etwas schwerer für mich.
Bald, nach dem Jahresanfang 2020, ging die Nachricht um, dass sich, von China aus, ein Virus, das Covid-19 genannt wurde, über die Welt ausbreitete. Wir konnten weiter zur Schule gehen, aber wir mussten Schutzmaßnahmen einhalten, die der Staat der gesamten Bevölkerung auferlegte. Wir mussten, wenn wir den Klassenraum betraten, unsere Hände waschen und desinfizieren, wir mussten in den Schulfahrzeugen, die uns zur Schule brachten, auf dem Schulgelände und im Klassenraum Masken tragen und wir mussten außerdem 1,50 Meter Abstand halten. Die Hände zu waschen und zu desinfizieren ging ja noch, aber als wir die Anweisung bekamen, die Maske im Unterricht aufzulassen, war ich entsetzt. Wir durften die Masken im Unterricht immer ablegen, aber dann mussten wir sie auflassen. Das mit den 1,50 Meter Abstand hat nicht richtig geklappt, aber wir lernten mit der Zeit, dass es besser ist, sich an die Regeln zu halten, da es sonst schwere Folgen hatte.
Während der Pandemie fragte ich mich, wie es weitergehen soll. Wir hatten keine Ahnung, was kommen würde. Das Gute war, dass man drei Impfstoffe entwickelt hatte, das Schlechte war, dass die Leute gegen die Regelungen protestierten, und dass das Virus vermutlich zunächst in Dänemark mutierte. Man musste auf Zuchtfarmen Millionen von Nerzen töten - auch einige Menschen waren infiziert. Dänemark musste die Grenzen zeitweise zumachen. - Die Hotels, Lokale, Bars und Restaurants in Deutschland mussten schließen. Die Infektionszahlen sanken.
Manchmal dachte ich während der Pandemie daran, dass niemand vor dem Virus geschützt war. Niemand war sicher! Jeder, sogar die Politiker und die Fußballstars waren mit dem Virus infiziert. Wenn ich so darüber nachdenke, fallen mir auch noch die Hamstereinkäufe ein. Die Menschen kauften und horteten Unmengen an Klopapier, Nudeln, Masken und Infektionsmittel. Trotz der Maßnahmen starben tausende Menschen oder infizierten sich mit dem Virus. An einem Tag infizierten sich zum Beispiel über zwanzigtausend Menschen allein in Deutschland. Aber, das war immer noch besser als in Amerika. Dort starben zur gleichen Zeit deutlich über 200.000 Menschen.
Leider gab es auch Menschen, die nicht an das Virus glaubten. Diese Menschen gingen zu sogenannten Corona-Demos und wollten sich nicht an die Regeln der Regierung halten. Ich war gespannt, wie das Weihnachtsfest 2020 ausfallen würde. […]